Hier wird die „Endurance“ am 27. Oktober 1915 vom Packeis zerdrückt und sinkt. Nur die für das Überleben wichtigsten Ausrüstungsgegenstände werden vorher vom Schiff geholt und auf drei Boote verteilt. Auf einer Eisscholle treibt die Mannschaft mehrere Monate durch das stürmische Polarmeer. Zum Überleben jagen sie Robben und Pinguine, deren Fleisch sie essen und deren Fett sie zum Heizen verwenden. Längst hat sich das Expeditionsziel gewandelt: Es geht nur noch darum, alle Expeditionsteilnehmer lebend zurück in die Zivilisation zu bringen.
498 Tage nach ihrem Start erreicht die Expedition auf der Insel Elephant Island zum ersten Mal wieder festen Boden. Doch die Insel ist unbewohnt und die Überlebenschancen sind gering. Da beschließt Shackleton, mit 5 Männern in einem offenen Boot von einer 1.200 Kilometer entfernt gelegenen Walfangstation Hilfe zu holen.
Dank umfangreicher Recherchen, Tagebücher und persönlicher Gespräche mit einzelnen Expeditionsteilnehmern schafft der Autor 1959 unter dem Titel „Endurance: Shackleton´s Incredible Voyage“ ein umfassendes Werk, das den genauen Ablauf der Expedition ebenso beschreibt wie die Stimmungen der Menschen in ihrer scheinbar ausweglosen Situation. 1999 wird es in die deutsche Sprache übersetzt und im September 2000 vom Wilhelm Goldmann Verlag zum ersten Mal als Taschenbuch veröffentlicht. Ein fesselndes Buch von der ersten bis zur letzten Seite.
Michael Schumburg